Ihr werdet euch vielleicht wundern, wieso im Titel drei Zahlen stehen, aber tatsächlich soll unsere Mai-Episode über drei Jahre Wahnsinn und der wohl größten Erfolgsgeschichte unserer Fußballabteilung berichten.

Als unsere 1. Mannschaft im Jahr 1999 nach jahrelangem Abstiegskampf erstmalig nicht mehr den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte und in die C-Klasse abstieg, dachte niemand daran, dass man nur vier Jahre später den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern würde. Aber der Reihe nach…..

Nachdem das Wort “unabsteigbar” mit dem Ende des Jahrtausends nicht mehr der Realität entsprach, machte man sich mit einer Mischung aus erfahrenen Spielern und jede Menge junger Kicker aus der Jugend unter dem Trainer Mario Andruchowicz an das Projekt Wiederaufstieg. Dies scheiterte jedoch im ersten Jahr, weil sich zwei Mitaufstiegskonkurrenten im letzten Saisonspiel die Punkte gegenseitig zuschusterten. Doch am Ende der Saison 2000/01 war es dann soweit. Zusätzlich mit Torjäger Blerim “Tony” Hoxhaj und ab der Winterpause mit den Offensivkräften Thomas Heck und Fernando Cadorin verstärkt, erreichten die Mannen um Mario A-Z zwar nur als Tabellenzweiter, jedoch trotzdem souverän mit 84 Punkten und nur 24 Gegentoren aus 34 Spielen die Wiederkehr in die B-Klasse.    

Als Mario anlässlich der Aufstiegsfeier davon sprach, dass er mit seinem Team auch in der B-Klasse oben mitspielen und wenn möglich aufsteigen wolle, wurde er von vielen Seiten belächelt, zumal Torjäger Hoxhaj nach Hagenbach abwanderte. Am Ende der Saison trauten die Experten ihren Augen nicht, denn mit sage und schreibe 12 Punkten Vorsprung sicherte man sich die B-Klassen-Meisterschaft. Der neu dazugekommene Mittelstürmer Roland Dawo konnte zwar nicht an die Torquote von Tony heranreichen, doch gemeinsam mit dem jungen Eigengewächs Thomas Reich bildete er ein kongeniales Sturmduo. Der Durchmarsch in die Bezirksklasse war gepackt, auch weil A-Z’s Mannschaft defensiv auch in dieser Liga mal wieder eine Klasse für sich darstellte. 

Doch auch in der Bezirksklasse war noch lange nicht Schluss. Coach Andruchowicz konnte Torjäger Hoxhaj zur Rückkehr überreden und weitere hoch talentierte Spieler aus der eigenen Jugend verstärkten das Team. Kopf der wiederum äußerst stabilen Abwehr blieb weiterhin, wie die ganzen Jahre zuvor, Kapitän Christoph Eser. Über die ganz Saison lieferte man sich mit dem FSV Offenbach einen spannenden Kampf um die Meisterkrone, bei dem die Westler am Ende mit zwei Punkten die Oberhand behielten. Die Siedlung musste anschließend bereits die dritte Meisterschaftsparty über sich ergehen lassen. Die Westler Fußballer hatten das Unmögliche wahr gemacht. Mit einer zum Großteil aus Eigengewächsen bestehenden Mannschaft ohne Geldzuwendung an Spieler drei Klassen in drei Jahren zu überwinden. Andere Vereine in unserer Region mögen ähnliches geschafft haben, aber mithilfe nicht unerheblicher finanzieller Mittel. 

Ein Jahr später wurde aber klar, dass ohne diese Mittel ein längerfristiger Aufenthalt in der Bezirksliga nicht zu stemmen ist. Das Team um die neuen Trainer Frank Röder und Marco Schreiner, die nach der Abdankung Mario I. übernahmen, zog sich zwar achtbar aus der Affäre, musste jedoch nach einem Jahr den Gang zurück in die Bezirksklasse hinnehmen.