Am Donnerstag den 16. Juli 2015 hieß es nach einigen Vorplanungen für unsere Übungsleiterin Andrea Leipnitz-Schmidt, Wolfgang Christmann, Thomas Bertges sowie Karl-Otto Burger(Karlo), die gepackten Rucksäcke ins Auto zu hieven und Richtung Grän im Tannheimer Tal nach Österreich zu fahren. Denn dort sollte unsere viertägige Bergtour mit Hüttenübernachtung beginnen.

Wir starteten in Landau bereits morgens um 6:00 Uhr, denn nach der Ankunft waren immerhin noch 750 Höhenmeter Aufstieg zur Hütte des deutschen Alpenvereins, der Bad Kissinger Hütte angesagt, die auf 1788 m Höhe auf einer Felsschulter über dem Tal thront. Nachdem wir unseren Gehrhythmus gefunden hatten, erreichten wir am späten Mittag die Hütte, wo uns die Hüttenwirtin unser reserviertes Bettenlager zuteilte. Nachmittags bestiegen wir noch den Gipfel des 1986 m hohen Aggenstein. Im steilen Gipfelbereich waren zur Sicherung einige Eisenketten angebracht die uns den Aufstieg erleichterten. Herrlich der Blick von hier oben auf Füssen, Weissensee und Schloss Neuschwanstein.

Wieder auf der Hüttenterrasse angekommen, genossen wir das Bergpanorama, den Blick ins Tal, später mit einem Glas Rotwein in der Hand, den Sonnenuntergang. Beeindruckt von der Ruhe, der Natur sowie dem klaren Nachthimmel freuten wir uns auf den kommenden Tag.

Am nächsten Morgen genossen wir für Hüttenverhältnisse ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet, bevor wir über den Tannheimer Höhenweg zu unserer nächsten Unterkunft, der Füssener Hütte gelangen sollten. Um unseren Adrenalinspiegel wieder etwas zu erhöhen, wurde die an dem Weg liegende 1968 m hohe Läuferspitze über einen mit Stahlseilen gesicherten, ausgesetzten Steig bestiegen. An der Hütte angekommen, wurden wir von einem urigen Hüttenwirt in Lederhosen herzlich begrüßt. Er trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Wilderer und Schwarzbrenner „- wir fühlten uns sofort bei ihm wohl.

Heute am Samstag sollte es ernst werden. Wir wollen den Gipfel der „Roten Flüh“ mit 2111m Höhe überschreiten. Überschreiten heißt, wir steigen über den mit Stahlseilen und Eisenklammern versehenen, felsigen Westgrat auf den Gipfel und auf der anderen Seite über den „Normalweg“ wieder herunter. Ein paar mal ist ziemlich viel Luft unter dem Hintern, Aber wir erreichen alle sicher den Gipfel. Den Abstieg meisterten wir dann schon mit einer gewissen Routine. Die letzte Hüttenübernachtung verbrachten wir auf dem 1659 m hoch gelegenen Gimpelhaus, bevor wir am Sonntag 1 Stunde nach Nesselwängle ins Tal abstiegen, mit dem Linienbus zurück zu unserem Auto fuhren und die Heimreise antraten.

Übrigens: An jedem Gipfelkreuz ist wettersicher ein Gipfelbuch hinterlegt. Hier haben wir uns namentlich als Gruppe des SV Landau West eingetragen. Wer es nicht glaubt, der soll bitte nachschauen. Demjenigen der das tut, gönnen wir die gleiche Freude die wir empfunden haben.