Liebe Mitglieder und Freunde des Vereins,

Im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Sportausschusses wurde mit einer Gegenstimme die Priorisierung der Sportanlagenförderung 2023 für einen Rasenplatz in Godramstein beschlossen.

Der geplante Naturrasenplatz, der zum Kommune-der-Zukunft-Projekt gehört ist mit Kosten von 400.000 EUR angesetzt. Bisher wird der Platz als Hartplatz mit einer Tennenschicht genutzt. Grundsätzlich besteht dringend ein Sanierungsbedarf für den Platz.

Im Weiteren soll der Platz in Nussdorf, ebenfalls ein Hartplatz, für den Trainingsbetrieb wieder hergerichtet werden. Ein Spielbetrieb ist aufgrund der Gegebenheiten (Platzgröße) nicht möglich. Die veranschlagten Kosten hierfür sind dem Verfasser nicht bekannt.

Der vorgesehene Antrag für den Rasenplatz in Godramstein wird NICHT von der TSG Godramstein, sondern von der Stadt Landau gestellt, da es sich wie oben geschrieben um eine Maßnahme aus dem Kommune-der-Zukunft-Projekt handelt.

In den Sommermonaten wird der Platz in der Hauptsache von der TSG Godramstein genutzt.  Der TSG Godramstein verfügt aktuell über eine Herrenmannschaft. In der laufenden Saison sind bisher 15 Spieler zum Einsatz gekommen. Der Gesamtkader der Herrenmannschaft wird im DFBnet mit 38 Spielern angegeben.

Die Mannschaft trainiert zweimal die Woche (ist Standard bei eigentlich allen Landauer Vereinen) und hat durchschnittlich alle 14 Tage ein Heimspiel.

Die TSG Godramstein ist noch Mitglied im Jugendförderverein Südwest Löwen. In den Sommermonaten trainieren die Jungs und Mädchen des Jugendfördervereins auf den umliegenden Rasenplätzen.

Die Stammvereine des JFV Südwest Löwen sind:

Umland Landau: SC Ramberg, TUS Frankweiler, SV Birkweiler, SV Eußerthal, TSV Siebeldingen

Landau: TSG Godramstein

Insgesamt sind dort aktuell 11 Jugendmannschaften von den G Junioren bis zu den B Junioren gemeldet.

Der SC Ramberg verfügt über einen Kunstrasenplatz und die TSG Godramstein aktuell über einen Tennenplatz. Alle anderen Vereine verfügen über einen Rasenplatz.  Je nach Belegungsplan kann die Jugend in den Monaten Oktober bis März/April des Folgejahres aktuell auf diese beiden Plätze ausweichen.

Für die Landauer Vereine mit Rasenplatz (alle Vereine mit Ausnahme des Jugendförderverein Landaus und des TSV Landau) haben einen Rasenplatz. Zum Teil gepachtet und komplett in Eigenregie und zum Teil sind es städtische Plätze.  

Ab 01.10. eines Jahres bis zum April des Folgejahres in denen die Rasenplätze nicht genutzt werden können weichen alle Landauer Vereine auf die Plätze aus, die aktuell zur Verfügung stehen. Hierbei ist in der Betrachtung der Trainings- und Spielbetrieb zu beurteilen

Die derzeitig vorhandenen Lösungsmöglichkeiten im Winter beinhalten sowohl für den Trainings- als auch den Spielbetrieb folgende bespielbare Plätze:

  1. Kunstrasen West am Schwimmbad
  2. Kunstrasen LGS an der Eutzinger Straße
  3. Tennenplatz in Landau Godramstein

Weitere Plätze stehen in der „Sportstadt“ Landau aktuell nicht zur Verfügung. Das bedeutet, es müssen in den Wintermonaten auf diese drei Plätze folgende Mannschaften im Trainings- und Spielbetrieb verteilt werden:

  1. Jugendförderverein Landau                     8 Mannschaften
  2. FV Queichheim                                          8 Mannschaften
  3. SV Landau Süd West                                 1 Mannschaft
  4. SV Landau Süd                                           1 Mannschaft
  5. SV Mörzheim                                             2 Mannschaft
  6. SV Dammheim                                           14 Mannschaften
  7. SV Landau West                                         15 Mannschaften
  8. SV Mörlheim                                              11 Mannschaften
  9. TSV Landau                                                7 Mannschaften
  10. TSG Godramstein                                      1 Mannschaft
  11. JFV Südwest Löwen                                  11 Mannschaften
  12. TUS Wollmesheim                                    3 Mannschaften
  13. Südwestgirls                                              12 Mannschaften

Ich glaube die Zahlen müssen nicht weiter kommentiert werden. Man muss sich ja nur im Umland wie Herxheim oder Offenbach umsehen, um zu erkennen wie es sein sollte.

Noch ein kleiner Rückblick in das Jahr 2018:

Im Jahr 2018 wurde die ISE von der Stadt Landau damit beauftragt eine Sportstättenanalyse unter Beteiligung der Landauer Vereine vorzunehmen. Folgende Ergebnisse (Auszug) wurden erarbeitet und in der Sportstättenentwicklungsbericht für die Stadt Landau festgehalten.

  1. Sportplatz Godramstein (Tennenplatz)
    •  Erhalt des Sportplatzes bei kontinuierlicher Pflege und Instandhaltung
  2. Sportplatz Nußdorf (Tennenplatz)
    •  Mittelfristig Aufgabe des Spielfeldes und Schaffung einer multifunktionalen Sport-/Bewegungsfläche.
    • Integration bestehender Anlagen (z.B. Beachvolleyball), die vom ansässigen Verein geschaffen wurden.
    • Für die Grundschule und die LA-Abteilung sollte eine Laufbahn geschaffen werden.
    • Berücksichtigung niederschwelliger Bewegungsangebote und technische Disziplinen der Leichtathleten.

Mit hohem Aufwand wurde vor knapp vier Jahren festgestellt, wie sich die Stadt Landau zukünftig in der Sportentwicklung aufstellen sollte.

  1. Jahnsportplatz (Tennenplatz)
    • Umwandlung in einen Kunstrasenplatz wird umgesetzt Diese positive Maßnahme (ganzjährige Bespielbarkeit und Entlastung der städtischen Rasenplätze) wurde inzwischen umgesetzt).
  2. Stadion Landau
    • Die Beleuchtung des Stadions (Großspielfeld und Laufbahn), steht nun seit 4 Jahren aus. Eine Umsetzung wurde mehrmals besprochen und sollte erfolgen. Hiermit wäre zwar der Rasen nicht ganzjährig für den Fußball nutzbar, aber mit einem Flutlicht schon mal deutlich länger als bisher. Für die anderen Vereine würde sich eine ganzjährige Nutzung ergeben.
    • Die Prüfung der sportlichen Nutzung der angrenzenden Wiese (u.a. Jugendspielbetrieb) steht ebenso noch aus).
  3. Horstringsportplatz
    • Aus dem Bericht geht hervor, dass der Horstringsportplatz ggf. für eine Kunstrasenumwandlung vorgesehen (zentrale Lage -> Ansiedlung weiterer Vereine, um die Rasenplätze zu entlasten) sein sollte. Dies ist inzwischen so weit geklärt und die Zusage der Fördermittel liegt ja seit geraumer Zeit vor.

Aktuell fehlt die Fertigstellung für die Halle am KuRa West. Der Anbau mit Tribüne und Verkaufsflächen auch für Vereine lässt nach wie vor auf sich warten. Auch der Kunstrasenplatz am Horstringsportplatz lässt auf sich warten. Beides soll 2023 fertiggestellt werden, so ist wenigstens der aktuelle Informationsstand.

Zum Flutlicht des Stadions oder dem der Aufbereitung der „Wiese für die Landauer Jugend“ ist derzeit kein Umsetzungszeitpunkt bekannt.

Soweit der Ist-Zustand verbunden mit einem Rück- und Ausblick aus dem Bericht der ISE.

Warum schreibe ich nun diesen Brief, diesen Text:

Das oben erwähnte Projekt wird durch die Stadt Landau geplant und umgesetzt. Die Förderanträge werden ebenfalls durch die Stadt Landau gestellt. Es stellt sich nun die Frage, warum die schon jetzt schwierige Situation in der „Sportstadt Landau“ weiter verschärft wird.

Ein weiterer Rasenplatz bedeutet im Ergebnis, dass in den Monaten Oktober bis April ein weiterer Platz zur Kompensierung des Trainings- und Spielbetriebs fehlen wird.

Als Fußballverein, der Landau West nun bekanntermaßen ist, können wir unserer Freunde in Godramstein verstehen. Warum soll man sich gegen dieses Projekt stemmen.  Das Vorgehen der Stadt Landau und die damit verbundenen Kosten können wir jedoch nicht gutheißen.

Wir haben mit unseren Projekten Rasenplatz und Landau West baut Zukunft bewiesen, dass nicht die Stadt an erster Stelle treten sollte. Ein Verein hat sich den Aufgaben der Zukunft zu stellen. Hierzu gehört es, dass ein Verein da Bestreben haben muss die Zukunft selbst zu gestalten und Projekte für die Zukunft zu entwickeln und dann mit der Projektarbeit zu beginnen.

Wir haben alle bisherigen Projekte allein geplant und umgesetzt. Natürlich haben wir dabei die Möglichkeit von Förderungen jeglicher Art genutzt. Ob es der Rasenplatz war oder Landau West baut Zukunft. Für alle Projekte gab es Möglichkeiten Anträge zu stellen und Fördermittel zu erhalten. Fördermittel gibt es in vielfältiger Art und Weise.  Im Weiteren ist es natürlich erforderlich die Mitglieder für die Projekte zu gewinnen. Sei es durch Arbeitseinsätze und Spendenaufrufe wie beispielhaft eine Rasenplatzaktie. Ebenso zählt die Gewinnung von Firmen als Sponsoren zu diesen Aufgaben.

Ein Verein hat einen Zweck und um diesen Vereinszweck zu erfüllen, muss eine Vereinsführung auch eine Leistung erbringen.  Gute Beispiele sind meines Erachtens:

  1. Der Turnverein mit seinem Hallenneubau
  2. Der IHC der ebenfalls eine neue Halle plant, damit zukünftig weiterhin erfolgreich Hockey gespielt werden kann
  3. Der SV Mörlheim, der für seine Jugend einen eigenen Rasenplatz auf die Beine gestellt hat.
  4. Der SV Landau West, der sein Clubheim grundsaniert hat und einen Neubau für die Jugend errichtet hat, ebenso wie einen Tennenplatz in einen Rasenplatz umgewandelt hat und die Parkplätze zu tatsächlich nutzbaren Parkplätzen umgebaut hat.
  5. Der FV Queichheim der seinen Tennenplatz in einen Rasenplatz umgewandelt hat.

Wahrscheinlich gibt es noch weitere Beispiele von anderen Vereinen, die ich hier gerade unterschlage, dafür bitte ich um Entschuldigung.

Bei allem was ich hier schreibe, geht es um den Umbau eines ganzjährig nutzbaren Tennenplatz in einen Rasenplatz, der keine 6 Monate in der Vollauslastung ist.

Folgende Frage stelle ich mir:

  1. Warum übernimmt der TSG nicht den Platz und baut ihn selbständig in einen Rasenplatz um?
    • Gerne sind wir behilflich. Erfahrungen haben wir genug und wir können auch die wiederkehrenden Kosten sehr gut aufzeigen. Allerdings würden wir nach heutigen Erkenntnissen vom Bau eines Rasenplatzes dringend abraten.
  2. Warum sagt der TSG nicht nein, ein Rasenpatz macht keinen Sinn wir sollten einen Kunstrasenplatz bauen?
    • Hier könnte die TSG doch Lösungsvorschläge erarbeiten, diese mit der Stadt Landau besprechen und damit eine sinnvolle Lösung für die TSG, für die Landauer Vereine und für die Stadt Landau haben. Auch hier stehen wir als Verein gerne zur Seite. Das haben wir bereits mehrmals in der jüngsten Vergangenheit bewiesen und der TSG auch persönlich in unserer Veranstaltung auf Landau West Ende 2018 angeboten.
  3. Wie soll die Winterbelegung in den Folgejahren aussehen?
    • Es sind weitere Mannschaften in Landau hinzugekommen. Innerhalb von wenigen Monaten haben die Südwestgirls knapp 200 Mitglieder, mehrere Jugendmannschaften und zukünftig eine Frauenmannschaft am Start. Schon unter jetzigen Gesichtspunkten können wir in der Stadt Landau kaum noch einen Trainings- und Spielbetrieb für alle Vereine und Mannschaften in den Monaten Oktober bis April sicherstellen.
  4. Wo soll der Jugendförderverein Südwestlöwen zukünftig im Winter trainieren, wenn der Tennenplatz in Godramstein in einen Rasenplatz umgewandelt ist?
    • Die Südwestlöwen sind ein Verein mit Sitz in Birkweiler, aber die TSG Godramstein ist Mitglied dieses Jugendförderverein und somit wäre auch die Nutzung der Kunstrasenplätze in Landau möglich (vgl. Punkt 3).
  5. Wer übernimmt die jährlichen Kosten der Rasenpflege?
    • Setze ich voraus, dass ähnliche Kosten entstehen wie auf Landau West, reden wir von 25.000 bis 35.000 EUR JÄHRLICH, immer davon ausgehend wie der Sommer wird, und welche zusätzlichen Pflegekosten entstehen.

Ich habe kein Problem damit, dass der Tennenplatz, wie damals ausgiebig diskutiert und von der ISE auch geprüft und festgehalten, ertüchtigt wird und wo notwendig saniert wird.  Dies ist unter städtischen Gesichtspunkten verhältnismäßig und kann sicherlich auch planbar umgesetzt werden. Um es deutlich zu sagen, es wäre nicht nur verhältnismäßig, sondern dringend angeraten.

Sinnvoll wäre es ebenso endlich das Stadion der Stadt Landau, dass auch die Universität dringend braucht und nutzt, fertig zu sanieren und das Flutlicht zu installieren.

Das Kommune der Zukunft Projekt ist für die Stadt Landau und ihre Stadtdörfer mit Sicherheit eine sinnvolle Ergänzung und Möglichkeit die Stadtdörfer attraktiver zu gestalten. Aber wir sprechen aktuell davon einen Fußballplatz, der dann als Rasenplatz von Mitte Ende April bis Ende September eines Jahres für eine Mannschaft nutzbar ist für 400.000 EUR umzubauen, ohne zu wissen, wie in den Wintermonaten ein Betrieb sichergestellt werden kann.

Jeder der mit Sport und Fußball in Landau und im Landauer Umland zu tun hat, fragt sich was dieser Plan bezwecken soll, nur laut aussprechen will es keiner. Wobei ich nicht unterschlagen möchte, dass neben dem Neubau des Rasenplatzes für 400.000 EUR auch noch der Parkplatz für 330.000 EUR und 140.000 EUR für Einzelmaßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität auf der Queichinsel geplant sind. Das dazugehörige Finanzierungskonzept liegt mir allerdings nicht vor.

Bevor nun Entscheidungen anstehen, sollte die Thematik in der Tiefe betrachtet und sauber aufgearbeitet werden, bevor dringend benötigte Gelder in ein Projekt für 11 bis 15 Freunde investiert werden.

Ein Hinweis zum Schluss, wenn sich „11 Freunde“ finden und einen Fußballverein gründen, ist der Verband rechtlich nicht in der Lage diese Anmeldung abzulehnen, da der Verband eine Monopolstellung hat. Ein gutes Beispiel ist hier der Verein Südwestgirls, die eine wichtige Lücke in Landau schließen aber die Problematik der Platzbelegung weiter strapazieren, was nicht im Verschulden der Südwestgirls liegt.

Daher abschließend der wirklich ernstzunehmende Hinweis. Wir werden zukünftig, wie von der ISE bereits 2018 festgestellt mindestens 4 Plätze benötigen die ganzjährig im Trainings- und Spielbetrieb bespielbar sind.

Gerne stehen wir der TSG Godramstein bei einem eigenen Projekt zur Seite. Dies ist für uns selbstverständlich. Der Verband bietet seit einiger Zeit Seminare für Vereine an um Plätze zukunftssicher zu gestaltet. Wir als Verein haben einen sehr guten Kontakt zu einer Firma die Kunstrasenplätze baut. Auch hier können wir die notwendigen Kontakte herstellen, um einen Plan für die Zukunft zu erstellen. Zum Beispiel ist es ohne weiteres möglich ein Kunstrasenplatz, der ganzjährig zu bespielen ist, für brutto 550.000 EUR zu bauen. Eigenleistungen und Förderungsmöglichkeiten sind dabei nicht einmal berücksichtigt. Ebenso nicht berücksichtigt sind Ausgaben die Aufgabe der kommunalen Verwaltung sind.  Es bedarf einer umfassenden Projektplanung und eventuell auch Gespräche mit den Vereinen aus Landau. Die Stadt wiederum kann das Gebäude/Gelände sinnvoll sanieren und bei entsprechender Planung auch die Jugend im Allgemeinen berücksichtigen.

Es geht uns nicht darum, die TSG Godramstein vorzuführen. Es geht letztendlich darum Gelder der Kommune sinnvoll in die Zukunft des Sports und/oder in die Jugend in Landau einzusetzen.

Landau im August 2022

Peter Schilinski

1. Vorsitzender SV Landau West 1961 e.V.