Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Hirsch,
sehr geehrter Bürgermeister Ingenthron,
sehr geehrte Damen und Herren aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik,
liebe Mitglieder des SV Landau West,
liebe Leser,

gestern Abend hat die CDU Landau in einem Post auf Facebook folgendes mitgeteilt:

(Auszüge aus der Nachricht)
„Alle politisch Verantwortlichen in dieser Stadt scheinen sich einig in dem Anliegen, einen Kunstrasenplatzes auf dem Gelände des Jahnsportplatzes zu bauen, nur das Land zieht nicht mit, wie das rheinland-pfälzische Innenministerium unmissverständlich darlegte“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Lerch und sein Stellvertreter Dr. Thomas Bals………..
……..Innenministerium in Mainz hier einen „Strich durch die Rechnung“. Von dort wurde signalisiert, dass nach aktuellem Sachstand eine Förderung der Maßnahme durch das Land ausscheide, da die Stadt – wie alle kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz – einen unausgeglichenen Haushalt habe. Das Ministerium führt hierzu weiter aus, dass ein solcher Kunstrasenplatz überwiegend für den Vereinssport vorgesehen sei, es aber keine „Pflichtaufgabe“ der Kommune sei, den Sportvereinen Sporteinrichtungen zur Verfügung zu stellen.

Die gesamte Nachricht kann man unter CDU Landau auf Facebook nachlesen.

Die sportliche Situation ist kaum noch nachzuvollziehen. Daher möchten wir zuerst versuchen in Stichpunkten die Situation zu schildern:

1. Die Stadt beschließt die vorhandene Rundsporthalle abreißen zu lassen um eine moderne Dreifeldhalle ausschließlich für den Sportunterricht an Schulen zu bauen. Eine Sanierung der Halle kam nach Informationen unseres Vereins nicht in Frage. 
2. Mit dem Neubau der Halle soll der als Tenneplatz vorhandene Jahnsportplatz gedreht werden und ein Kunstrasenplatz entstehen.
3. Mit dem Wegfall der Rundsporthalle verfügt der Sport in Landau über keine Halle mehr in der sportliche Grossveranstaltungen mit hoher Besucherzahl durchgeführt werden können. Einzig die Halle an der IGS Landau kann noch Veranstaltungen in kleinerem Rahmen durchführen.
4. Bedingt durch den Bau der neuen Sporthalle West wird der Jahnsportplatz bis zur Fertigstellung als Kunstrasenplatz wegfallen.
5. Im Rahmen der Sportstättenanalyse der Stadt Landau wurde bekannt, dass ein Kunstrasenplatz nur dann gebaut wird, wenn Fördermittel des Landes bereitgestellt werden.
6. Trotz dieser fehlenden Fördermittelzusage für einen Kunstrasenplatz wurde der für den Sport sehr wichtige Jahnsportplatz aufgegeben um mit dem Bau der Sporthalle West zu beginnen.
7. Durch die Sportstättenanalyse der Stadt Landau wurde auch bekannt, dass mindestens 2 weitere Tenneplätze als Sportstätte für den Fußball zukünftig nicht mehr nutzbar sein werden. Ein weiterer Tenneplatz müsste erst soweit ertüchtigt werden, dass ein Spielbetrieb dauerhaft gewährleistet werden kann. Das Stadion selbst ist nur in der Sommerzeit nutzbar, da die Planer und damaligen Entscheidungsträger nicht damit rechnen konnten, dass die Dunkelheit auch das Stadion erreicht und somit wurde keine Flutlichtanlage installiert.

Soweit kurz die Schilderung der Ist Situation in der „Sportstadt“ Landau. Der SV Landau West hat seit nunmehr drei Jahren auf die Situation in Landau hingewiesen. Es wurden Vorschläge unterbreitet wie ein neues sportliches Zentrum aussehen könnte und wo es entstehen könnte. Hierbei war Landau West bereit auch über seinen zukünftigen Standort nachzudenken. 
Ein weiterer Vorschlag war ein Kleinfeld Kunstrasenplatz im Park unter Hinzunahme des vorhandenen „Bolzplatzes“ entstehen zu lassen. Im Hinblick auf die dringend notwendige Sanierung des Bolzplatzes ein sicherlich überlegenswerter Vorschlag. 
Alle Vorschläge wurden seitens der Stadt Landau negativ beschieden, da baurechtliche Beanstandungen zu erwarten waren. Zu erwähnen wäre noch, dass der Verein immer darauf bedacht war und ist, hier nicht nur Gelder der Stadt zu nutzen, in allen Vorschlägen waren erhebliche Eigenmittel des Vereins mit eingeplant.

Im Zuge des Winterfahrplans zur Platzbelegung für den Landauer Fußball konnten alle Landauer Fußballvereine gemeinsam eine Lösung für den Trainings- und Spielbetrieb erreichen. Diese Lösung kann aber nur eine einmalige Lösung sein. Kein Fußballverein kann auf Dauer existieren und attraktiven Fußball anbieten, wenn keine ausreichenden Möglichkeiten zum Trainieren vorhanden sind.

Sollten die Planungen der Stadt Landau weiter umgesetzt werden, dann wird ein weiterer Tenneplatz kurz- oder mittelfristig abgebaut, da die Thomas Nast Grundschule diesen Platz für die Erweiterung benötigt.
Ob das Geld dann für eine Flutlichtanlage und den Ausbau des Tenneplatzes „Horstringsportplatz“ vorhanden ist darf eher bezweifelt werden, da dieser Platz hauptsächlich für den Vereinssport benötigt wird.

An allen Ecken hört und ließt man zwei Begriffe in Landau:
LANDAU BAUT ZUKUNFT
SPORTSTADT LANDAU

Für wenn bauen wir Landauer eine Zukunft? 
Und wie soll deren Zukunft aussehen?
Sportvereine und ich meine dies allgemein und nicht nur auf den Fußball bezogen übernehmen eine wichtige soziale Aufgabe in unserer heutigen Zeit.
In einer Zeit in denen Eltern immer weniger Zeit für ihre Kinder haben lehren die Vereine neben dem Sport Werte wie Gemeinsamkeit, Disziplin, sportliches Miteinander und die Integration von Mitbürgern wäre ohne den Sport nicht zu bewerkstelligen.
Sport verbindet über Kulturen und Sprachbarrieren hinweg immer und überall.
Man gebe 11 Kindern mit 11 verschiedenen Sprachen und einem Trainer mit der 12 Sprache einen Ball und sie werden erleben was Fußball kann.
Ohne das Engagement der Vereine würde „Landau baut Zukunft“ nur eine Redewendung ohne Substanz sein. 
Ohne die Zukunftsideen der Vereine, ohne das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder in Sportvereinen würden Kinder und Jugendliche in Landau keine oder kaum gemeinsame Freizeit Aktivitäten entwickeln. 
Eine PlayStation, eine Xbox oder Instagram und Facebook werden keine spielerischen und sportlichen Phantasien der Kids anregen, dass können nur Sportvereine.

Ja, das Innenministerium hat Recht, es ist keine Pflichtaufgabe Gelder dafür zur Verfügung zu stellen. Es ist aber auch keine Pflichtaufgabe der Vereine sozialpolitische Fehler der regierenden Damen und Herren aus der Vergangenheit zu beheben.

Sollten diese Signale zu einer Entscheidung reifen, wird der SV Landau West als größter Fußballverein mit der größten Jugendabteilung vor schwere Entscheidungen gestellt.

Eine dieser Entscheidung, über die wir nachdenken müssen, wird sein, dass wir unsere Jugend um über 200 Kinder reduzieren müssen. 
Nur die besten werden dann in einem Auswahlverfahren zum Training und Spielbetrieb zugelassen. Was hätte dies für Auswirkungen auf eine Stadt die Zukunft bauen will. Ein sozialpolitisches Desaster wäre die Folge, denn wir sprechen von Ausgrenzung von Kindern. Noch sind dies Gedankenspiele und wir hoffen das es genau dabei bleiben wird.
Landau West hat es sich immer zu Aufgabe gemacht niemanden nach Hause zu schicken, wenn er oder sie kicken möchte. Das soziale und breitensportliche Engagement wurde immer als ein hohes Gut des Vereins gesehen.

Dieses zeigt sich auch daran, dass der SV Landau West mit drei weiteren Fußballvereinen der Stadt einen JFV Landau plant. Ziel ist es der Jugend in Landau ein qualitativ hochwertiges Angebot für eine fußballerische Ausbildung anzubieten. Hier sind alle vier Vereine bereit über den Tellerrand hinaus zu sehen und zu handeln. Alle vier Vereine wissen um die hohen finanziellen Hürden die zu nehmen sind. Wir sind aber bereit diesen Weg gemeinsam für die Jugend von Landau zu gehen. Der SV Dammheim, der SV Landau West, der SV Mörlheim und der FV Queichheim sind sich sicher, dass dieser Schritt für die Stadt Landau und deren Kinder ein wichtiger Schritt ist.
Dieser Schritt ist aber durch die nunmehr bekanntgewordenen Signale in Frage gestellt.

Sind wir eine Sportstadt, weil an der Universität Landau/Koblenz Sport als Studienfach angeboten wird?

Ein klares NEIN, die Fehler der Vergangenheit und die obigen Ausführungen lassen nur diesen Schluss zu.

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Hirsch,
sehr geehrter Bürgermeister Ingenthron,
sehr geehrte Damen und Herren aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik,

wir möchten Sie bitten, die gestern Abend bekannt gewordenen Signale nicht in Entscheidungen münden zu lassen ohne die Situation in Gänze zu betrachten.

Auch wenn es keine Pflichtaufgabe des Landes ist, so ist doch eine moralische Verpflichtung gegenüber der Zukunft unserer Jugend und die können wir nur gemeinsam wahrnehmen, der Bund, das Land, die Stadt und die Sportvereine.

Ein Entscheidung gegen einen Kunstrasenplatz in Landau ist auch eine Entscheidung gegen die Jugend in Landau. Wir möchten Sie daher eindringlich bitten dieses bei Ihrer Entscheidungsfindung zu berücksichtigen und sich nicht hinter politischen Floskeln zu verstecken.

Die Stadt Landau bitten wir (weil fordern zu hart klingt), uns mitzuteilen, inwieweit ein Rückbau der zerstörten Jahnsportplatzes in einen Tenneplatz eingeplant ist und ob dieses bei einer negativen Entscheidung kurzfristig stattfindet. Im weiteren würden wir gerne verbindlich wissen inwieweit der Umbau des Horstringsportplatzes in einen vollumfänglich nutzbaren Tenneplatz inkl Flutlicht kostenmässig eingeplant ist und wann mit deren Umsetzung zu rechnen ist.

Liebe Mitglieder des SV Landau West,
Liebe Leser,

sehr gerne dürfen Sie diesen offenen Brief teilen so oft Sie möchten. Damit wir gemeinsam etwas in unserer Stadt für unsere Jugend bewegen.

Persönlich kann man mich bis zum 09.10.18 nur via Facebook oder Email erreichen. Danach auch gerne wie gewohnt über meine mobile Rufnummer.
Meine Kontaktdaten können Sie unserer Homepage www.landau-west.de entnehmen.

Mit sportlichen Grüßen aus dem Urlaub 
Peter Schilinski 
1. Vorsitzender SV Landau West