Moin Sportsfreundinnen und Sportsfreunde,
gestern stand mal wieder Heimspielwochenende bei unseren Aktiven auf dem Plan. An alle, die ihren heiligen Sonntag lieber auf der Couch verbracht haben und sich mit fetzigen Sprüchen von Andrea Kiewel im Fernsehgarten berauschen haben lassen, ihr habt echt was verpasst…
Erstmal einen riesigen Dank an alle Helfer, die es uns in der aktuellen Situation ermöglichen jeden Sonntag vor so vielen Zuschauern zu spielen. Euer Einsatz für den Verein und unsere Aktivität ist nicht selbstverständlich.
Die zweite gegen Lug
Für unsere zweite Mannschaft ging es gestern gegen die zweite Mannschaft aus Lug/Schwanheim. Saschi Stegmüller konnte auch diesmal wieder aus dem Vollen schöpfen und eine schlagfertige Truppe aufstellen. 7 Auswechselspieler bei einer zweiten Mannschaft hat der Verein auch noch nie gesehen.
Für die 125 Zuschauer bot sich die erste Überraschung bereits vor Spielbeginn, als sie mit ansehen mussten wie Justin Dung nur einen Platz auf der Bank einnehmen durfte. Auch die Mannschaft zeigte sich von dieser willkürlichen Entscheidung des Trainers anfangs leicht verunsichert. Beide Mannschaften waren zu Beginn so angriffslustig wie ein wildes Karpardor auf Level 3 und so plätscherte die Partie die ersten 20 Minuten nur so vor sich hin. Nichts geschah. Einzig und allein die wilden offensiv Ausflüge von Dominik König, welche an den verletzungsfreien Jens Nowotny erinnerten, brachten teilweise Gefahr. Mit zunehmender Spieldauer gewannen die Hausherren jedoch mehr und mehr die Oberhand. Ab Minute 29 nahm das Spektakel dann seinen Lauf. Daniel Geissler ging das erste Mal im Strafraum zu Boden und Johannes Heinrich Wilhelm Kern verwandelte den berechtigen Elfmeter sehenswert in den Winkel. muss wohl an seinen bunten Schuhen liegen. In der Folge gaben die Westler dann das Spiel etwas aus der Hand. Die Defensive um Kapitän Max Steiner begann stärker zu schwimmen als Eric Moussambani 2000 in Sidney. In der 43. Minute war es dann Niklas Frank the Tank, der seinen Gegenspieler im Strafraum regelwidrig zu Fall brachte. Zweiter Elfmeter der Partie und wieder sicher verwandelt. Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Pause. Wie bereits vor zwei Wochen fand Coach Stegi in der Halbzeit wohl wieder die richtigen Worte oder es lag an der lang ersehnten Einwechslung von Justin Dung, denn die Westler spielten fortan wie befreit auf. Keine fünf Minuten nach wieder Wiederanpfiff enteilte Daniel Geissler seinen Bewachern und schob, nachdem er in der ersten Halbzeit mehrmals kläglich alleine vor dem Tor gescheitert war, überraschend souverän zur verdienten Führung ein. Auch war es wieder Geissler, der in der 68. Minute erneut zu Boden ging wie Fallobst im Spätherbst und so den nächsten Elfmeter für West sicherte. Und Wieder war es Johannes Kern, der das Ding erneut in den Winkel setzte. Die Jungs hatten das Spiel nun fest im Griff und so kam es dann zum schönsten Tor des Tages. Luke Adam, der nach 17 Monaten verletzungspause ein sehr starkes Comeback feierte, lüpfte den Ball gekonnt über die Abwehr der Gäste hinweg, genau in den Lauf des heranrauschend Justin Dung. Nicht nur wegen seiner Liebe zu Bayer Leverkusen, erinnert dieser dabei an Oliver Neuville bei der WM 2006. Direkt spitzelte er den Ball lässig durch die Beine des Torhüters über die Linie, wie einst Günter Guillaume Informationen über die Grenze. Die Partie war damit endgültig entschieden und doch bot sich den Zuschauer noch eine Überraschung. noch zweimal gingen Westler Spieler im Strafraum zu Boden und noch zweimal vollendete Johannes Kern die fälligen Elfmeter trocken in den Winkel. Er steht nun bei sieben Saisontoren (sechs Elfmeter!) nach drei Saisonspielen und spätestens jetzt weiß wirklich jeder, dass man mit bunten Schuhen einfach besser ist. 6:1, fünf Elfmeter, viele dumme Sprüche von den Rängen und kaltes Siegerbier nach dem Abpfiff, was will ein Kreisligaromantiker mehr?! Ich weiß es nicht. Doch für alle Fans, die weiter treu blieben, bot sich noch so einiges.
Derbytime in der A-Klasse
Derbytime (wobei zu erwähnen ist, dass in den unteren Klassen eigentlich alle Spiele Derbys sind): West gegen Klingenmünster. Und auch hier war absolutes Spektakel angesagt.
Wie bei der zweiten Mannschaft konnten die Coaches der Ersten fast aus dem vollen schöpfen. Bei besten Bedingungen nahm das Spiel schnell Fahrt auf. Bereits nach fünf Minuten konnten die 200 Zuschauer den ersten Treffer der Partie bejubeln. Peter Hektor tauchte frei vor dem Gästetorwart auf und vollendete sehenswert per Lupfer mit dem Außenriss. Selbst gab er nach der Partie zu, dass er nicht wirklich wusste was er da tat. Von nun an standen die Gäste aber deutlich besser, die Westler Jungs konnten keinen geordneten Spielaufbau mehr gestalten, stattdessen luden sie die Gäste immer wieder durch einfache Fehler zu Chancen ein. Gastfreundschaft wird bei uns eben großgeschrieben. Das größte Geschenk nahmen die Gäste allerdings gar nicht erst an, Peter Lloyd im Tor der Hausherren ließ einen Ball direkt vor die Füße des Gegners fallen und erinnerte dabei nicht wenige Fans an den spektakulären Auftritt von Tim Wiese in Turin. Hier noch mal ein Dank an die Gäste dieses Ding nicht angenommen zu haben. Mit dem Halbzeitpfiff war es dann allerdings doch noch so weit, nach einer Ecke der Gäste konnten sich die Westler im eigenen Strafraum nicht richtig sortieren und Yannik Heil glich zum 1:1 aus. Für die Zuschauer sollte der zweite Durchgang noch einiges parat halten. Bereits nach zwei Minuten nutze Maximilian Hoffmann eine Unachtsamkeit in der Westler Defensive aus und schoss die Gäste mit 2:1 in Führung. Ein Weckruf für die Hausherren die fortan deutlich aufmerksamer agierten. Bereits eine Minute nach Wiederanpfiff setzte Willi Prinz auf der linken Seite zu einem überraschenden Tempolauf an, jede Alman Anette, die beim Walken mal die Stöcke zur Seite legt, zeigt sich spritziger als er. Seine buttermesserscharfe Hereingabe verwandelte E-lias Erhard fast schon blind zum Ausgleich. Nur drei Minuten später köpfte Lukas Hörner (Kickernote 1,5) nach Eckball zur Führung für die Westler ein. Die Hausherren hatten nun ihre beste Phase im Spiel und bauten in der 61. Minute die Führung weiter aus. der vielleicht schönste Treffer des Tages. Flavio Gambs bediente Elias Erhard mit einem lobenswerten Diagonalball. Dieser saugte den Ball in Vorwerk Staubsauger Manier an und schloss lässig zum 4:2 ab. Lässiger als Opel Trainingsanzüge des FC Bayern München. In der Folge wurden wieder fleißig Gastgeschenke verteilt. Paul Buckel war dann in der 73. Minute zur Stelle und verkürzte nach Eckball auf 4:3. die letzten gut 20 Minuten waren vom Kampf geprägt. Die Gäste stemmten sich mit allem was sie hatten gegen die Niederlage. Die Westler agierten nervöser als picklige 15-Jährige vor ihrem ersten Disco Besuch. Das schicke Karohemd aus dem Schrank geholt und gehofft noch irgendwie zum Abschluss zu kommen. Fehlanzeige. Es spielte nur noch Klingenmünster, doch die Bemühungen wurden nicht belohnt. Am Ende bleiben die Punkte in Landau. Nach drei Siegen aus drei Spielen stehen die Westler nun an der Tabellenspitze, ein lange nicht gesehenes Bild.
Wir bedanken uns bei allen Zuschauern und den beiden Gastmannschaften für zwei sportlich faire Spiele und wünschen eine erfolgreiche Runde.