Einfach kann jeder
Heute morgen war ich wie immer um 8:00 Uhr wach. Mein erster Blick galt den Tisch. Der war zwar nicht leer aber etwas wesentliches fehlte. Ich bin dann in Ruhe duschen gegangen und als ich dann fertig aus dem Bad kam waren auch schon zwei oder drei Jungs wach. Ich weckte die anderen mit dem Hinweis, dass sie um 10:00 Uhr zum Training im Stadion sein müssen. Der 6er meinte, es sei alles gechillt wir fahren ja nur 15 Minuten. Ich habe die Jungs dann dezent darauf hingewiesen, dass ich 15 Minuten fahre und sie mit Sack und Pack 50 Minuten laufen.
Wie nicht anders zu erwarten, gab es eine Diskussion. Das einzig interessante daran, fand ich, dass nur Torwart 1 konsequent bei seinem nein geblieben ist und laufen für ihn die einzige richtige Lösung sei. Alle anderen haben gesagt sie zahlen, wenn der Torwart 1 zahlt.
Am Ende hat einer ein Handy dabei gehabt, damit ich erstens erreichbar bin und zweitens weiß wo die gerade sind. So sind wir dann runter die Jungs sind losgelaufen und ich losgefahren. Dem aufmerksamen Leser dürfte aufgefallen sein, dass ich keinen Kaffee bisher getrunken hatte. Genau auf der Hälfte der Strecke ist ein Café. Dort habe ich mir eine Brezel (können sie im Norden immer noch nicht machen) und einen großen schwarzen Kaffee geholt und an die Nikolaikirche gesetzt genüsslich den Kaffee getrunken und gewartet. Nach 20 Minuten kamen sie dann vorbeigelaufen und ich bin wieder zum Bus und langsam den Rest zum Stadion gefahren. Nach insgesamt 45 Minuten sind alle 6 Jungs am Millerntor angekommen.
Nun wurde die Trainingsmaterialien aus dem Bus geräumt und wir sind ins Stadion gegangen. Während die Jungs sich umgezogen haben baute ich 4 Stationen auf. Die erste Station waren 5 Runden Intervall Lauf. Torwart 2 setzte zu einem Redeschwall an und mein Kommentar war nur die 45 Minuten hierher war kein Training, sondern eine Strafe.
Daraufhin fanden die nächsten 2 Stunden ohne Gemecker das Training statt.
12:30 Uhr Mittagspause. Auf dem Weg zur Mittagspause kommen wir immer an der Torwand im Stadion vorbei.Heute haben die Jungs einen Ball genommen und geschossen. Keiner hat getroffen und alle hatten Erklärungen, warum es nicht geht.
Ich habe daraufhin gesagt, dass es nicht auf die Härte des Schusses sondern auf die Technik ankommt. Die Folge war Gelächter der Jungs. Ich habe den Ball genommen hingelegt und oben links eingelocht. Beim umdrehen und weggehen habe ich gesagt sie müssen den Ball noch holen. War ein geiles Gefühl, vor allem mit dem Wissen dass es höchstwahrscheinlich Glück war aber eben so nicht aussah
Beim Mittagessen „same procedure as every day“. Sogar das Essen ist bei allen immer das gleiche.
Um 13:30 Uhr begann die Ausbildung. Nervös waren die Jungs das merkte man bei jedem von Ihnen. Jeder hatte seine persönlichen Probleme und jetzt war ich tatsächlich gefragt die Jungs aufzubauen und mitzunehmen. Probleme wie frei sprechen oder überhaupt vor anderen Personen zu sprechen waren ebenso vorhanden sogar fehlendes Interesse. Eigentlich hatte ich nicht vor den Unterricht komplett mitzumachen. Aber es zeigte sich dass es wichtig ist, dass eine vertraute Person da ist und wenn es nur dafür gut ist dass sie ihren Spruch loswerden können um sich sicher zu fühlen. Wenn man die Jungs fragt, werden sie es bestimmt anders erlebt haben, wasysber nur logisch ist.
Sie waren bzw sind die jüngsten Kursteilnehmer und haben eben noch keinerlei Erfahrung als Trainer. Gleichzeitig waren aber 8 Erwachsene dabei die kicken können und schon Trainer waren oder sind.
Zum Glück ist Mac darauf gut vorbereitet gewesen und so ist das Eis irgendwann gebrochen. Neben der Theorie gab es praktische Unterweisung auf dem Platz. Heute als Zuschauer aber mit einer klaren Aufgabenstellung.
Sicherlich könnte ich viel über den Ablauf berichtet, aber das würde hier zum einen zu weit führen und zum anderen ist es meines Erachtens nicht wichtig wer, wann, wo, wie und was gesagt hat. Wichtig ist dass sie die Aufgabe annehmen und umsetzen und das machen sie gut!
Jetzt sind wir in Bahrenfeld haben was gegessen und sehen Bayern vs. Barcelona. Dem Lärm nach zu urteilen ist gerade das 2:0 gefallen.
Dann schaue ich mir mal die zweite Halbzeit mit an und danach ab ins Hotel.
Euch eine gute Nacht und bis Morgen.