Also wenn man mich nicht anspricht, bleibt meine Morgenmuffeligkeit nahezu unbemerkt. Tag 3 begann wie immer um 08:00 Uhr mit dem Unterschied, dass der Blick aus dem Fenster erstmal nichts Gutes verheißen sollte. Regen, viel Regen.

Meine eigene Herausforderung wird auch immer besser. Morgens Lächeln ist ja schon ein Kraftakt. Jetzt auch noch Regen. Also schnell unter die Dusche bevor die Jungs wach werden und getreu dem Motto Energie sparen nur Kaltwasser. Was aber ehrlicherweise nichts mit Energie sparen zu tun hat 😂

Dann auf heiß gestellt und im Becher eingefangen. Kaffeekochen im Hostel…..

Die Jungs geweckt und das morgendliche Ritual beginnt aufs neue. Bin noch müde, will immer noch nicht frühstücken usw. Schnell haben die Jungs mitbekommen, dass es regnet und bevor einer der Jungs fragen konnte, habe ich meine Regenjacke angezogen. Danach sagte ich nur meine passt mir noch, ich hoffe, ihr habt eine Regenjacke eingepackt. 5 von 6 haben eine Regenjacke eingepackt und 5 von 6 hatten eine lange Sporthose dabei.

Also fast alle sind optimal gekleidet zum Bus gekommen. Herausforderung ist eben Herausforderung. Der 6er hatte heute auch seine persönliche Herausforderung.

Um 10:15 Uhr waren wir im Trainingszentrum an der Kollau angekommen. Um 10:35 Uhr kamen dann die Profis zum Training aus dem Hauptgebäude. Für die Jungs sicherlich am interessantesten war, dass die Profis viele Einheiten machen die Sie selbst auch machen müssen. Das wichtigste war aber….. kein Trainer bringt das Material auf den Platz, sondern die Spieler. Die Jungs haben nicht schlecht gestaunt und wieder was gelernt.

Ein oder zwei Übungen habe ich mir genauer angesehen, da ich diese wiederum fürs Passspiel als gut empfand.
Um 11:45 Uhr ging’s dann wieder zum Millerntor. Unser eigenes Training stand an und das Wetter hatte ein Einsehen, statt Regen nun Sonne. Heute etwas kürzer und dem Wunsch der Jungs entsprechend eine Stunde kicken. Muss auch mal sein. Ach und was ich fast vergessen hätte. Ohne ein Wort haben die Jungs den Bus mit dem Material ausgeräumt und getragen.
Danach ging es schon um 13:10 Uhr wieder zum Bus. Wir mussten zu einer Schule. Dort stand mit Bastian, den wir aus unserem Sommercamp kennen, Fußballtraining mit den Klassen 2, 3 und 4 an. Eine Ganztagsschule und eine mögliche Wahl am Nachmittag ist Fußball mit den FC St. Pauli Rabauken. Um 13:30 Uhr erfolgte am Kunstrasen des FC Teutonia der Aufbau.
Danach gingen die Jungs in die Schule und holten 45 Kinder ab. In Zweierreihen unter Aufsicht wurden die Kids zum Kunstrasen geführt. Training bis 15:45 Uhr, dann Abbau und verladen des ganzen Materials. Um 16:15 Uhr war Ende und die Jungs auch fertig. Da wir ganz in der Nähe vom Volkspark waren, habe ich den Jungs noch das Volksparkstadion und Uwes Fuß gezeigt.

Dann quer durch Hamburg im Feierabendverkehr ins Hotel. Eine halbe Ewigkeit später konnten die Jungs duschen, was bitter nötig war, der Bus stinkt jetzt noch.

Dann ging’s zum Essen, wobei essen oder Raubtierfütterung, ich tendiere zum letzteren. Aber auch das lernen die Jungs noch. Jeden Morgen frage ich, ob sie nicht einige Brote schmieren wollen. Immer ein einstimmiges Nein, ca. um 13:30 Uhr kommt dann die Info an mich sie wollen was essen.

Ich sage dann nur, kein Problem, sie sollten die Brote essen, die sich vorbereitet haben.

Noch ernte ich fragende Blicke, vermutlich wird es die Tage mal Klick machen.

Zum Abschluss wollte ich mit den Jungs Fußball sehen. Flugs eine Kneipe gesucht, die Jungs eingepackt und hingefahren. Raucherkneipe ab 18 Jahre….. super! Sowas nervt sogar mich als Raucher, die Kneipen sind überflüssig, wer wie ich rauchen will/muss. Der muss raus.

Kurze Irrfahrt um eine Kneipe zu finden und dann nach Hause. Aber die Jungs haben sich schnell damit abgefunden und sind auf der Dachterrasse und genießen den regenfreien Abend.

Ich werde jetzt auch hochgehen und mit den Jungs noch ein wenig den Abend verbringen.
Jeder von ihnen ist unterschiedlich und es ist nicht immer leicht. Aber sie lernen sich auf Situationen einzustellen. Übernehmen auch Verantwortung, da wo man es nicht erwartet. Sie lernen den Tag und den Abend ohne Handy auszukommen, was für die Jungs sicherlich am schwierigsten ist.

Ach und ich steige allmählich durch die ganzen Begrifflichkeiten durch. Was auch ganz hilfreich ist😂
Morgen früh kommen Eventmodule zum Einsatz. Die Jungs freuen sich tierisch darauf.
Ich mich auch, sie müssen erstmal lernen die Module zu reparieren, dann sorgsam aufzubauen.
Dann natürlich ausgiebig testen und alles wieder ordentlich zusammenzubauen.
Mein persönliches Highlight der Woche. Ich habe für mich einen Stuhl und viel Kaffee geordert. Zusehen, lachen und einfach genießen.

Die kleinen Freuden eines Betreuers!
Euch eine gute Nacht.